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- Aktuelle Studie zu den Trends in der Medizintechnik (ECONUM Medizintechnikstudie_2018 hier herunterladen)
Trends in der Medizintechnik
a) Trends, auf die sich Mitarbeiter und Hersteller einstellen sollten
In der Medizintechnik beobachtet man folgende Trends:
- Bei Krankenhäusern werden immer mehr Managementfähigkeiten erwartet, weil die originären Aufgaben der Wartung und Instandhaltung von Herstellern übernommen werden.
- Weiter müssen die Medizintechniker in Krankenhäusern (und bei Herstellern) ziemlich viel über IT und Vernetzung von MT und IT wissen. Die standortübergreifende Versorgung von Patienten (Stichwort Telemedizin) und mobile Anwendungen entwickeln sich zur Normalität. Das schließt die Überwachung und Behandlung von Patienten zuhause (z.B. Telemonitoring) mit ein.
- Die Digitalisierung macht auch für der Medizintechnik nicht halt. Immer mehr Funktionalitäten klassischer Medizingeräte werden in Software abgebildet, der Service wird zunehmend automatisiert: Von der Selbstdiagnose der Geräte bis zum automatischen Bestellen von Ersatzteilen. Arbeitsplätze werden gnadenlos wegfallen. Die technologischen Voraussetzungen sind mit der ubiquitären Verfügbarkeit des Internets, dem „Internet der Dinge“ und Big Data inzwischen gegeben.
- Ebenfalls als Trend zeigt sich die immer stärkere Regulierung. Das betrifft die Hersteller ebenso (z.B. MDR) wie die Betreiber (z.B. IEC 80001). Was gleichermaßen für Hersteller und Betreiber zu Last werden und die Kosten steigern wird, schafft für Mitarbeiter neue Berufschancen. Schon jetzt gibt es ein Nachfrageüberhang in der Beratung.
- Man beobachtet eine zunehmende die Disziplinen übergreifende Spezialisierung, beispielsweise im Bereich der Sensorik und Molekulardiagnostik.
- Schließlich erwartet man eine Konvergenz von Medizintechnik und dem Fitness- bzw. Wellness-Bereich.
Kennen Sie weitere Trends in der Medizintechnik? Wir sind an Ihren Einschätzungen interessiert.
Lesen Sie hier mehr zur Digitalisierung im Gesundheitswesen insbesondere zum Internet of Things in der Medizin sowie zu Healthcare Start-ups.
b) Trends, auf die sich speziell die Hersteller einstellen sollten
Die Medizintechnik-Hersteller sollten sich der oben genannten Trends bewusst sein und darauf reagieren. Es hilft nichts: Sie müssen trotz steigernder Komplexität der Produkte, trotz wachsender Regulierung schneller innovative Medizinprodukte in den Markt bringen.
Grund 1: Einige Markteintrittsbarrieren fallen — Unzählige neue Wettbewerber
Die üblichen Markteintrittsbarrieren wie hohe Entwicklungs- und Produktionskosten für Sensorik, Aktoren und Produktionsanlagen schrumpfen zunehmend. Das machen Beispiele wie ein „Open-Source-OP-Roboter“ und ein komplettes Monitoring-Systems (inkl. EKG, SO2-Sensor, Blutdruck- und Atemvolumen-Messgerät usw.) für 400 EUR erschreckend deutlich.
Dass diese Markteintrittsbarrieren schrumpfen hat u.a. folgende Ursachen:
- Die Software macht es: Die Wertschöpfung erfolgt immer weniger durch die Datengewinnung, sondern durch die Datenverarbeitung und Wissensgenerierung. D.h. der Fokus verschiebt sich von Hardware und deren Produktion auf Algorithmen und damit auf Software.
- 3-D-Druck: Der 3D-Druck ermöglicht eine sehr schnelle und billige Produktion auch von kleinsten Stückzahlen. Während die Medizintechnik-Hersteller die Produktion großer Stückzahlen schon nach Asien verlagert haben, zeichnet sich der Trend ab, dass auch die Produktion kleiner Stückzahlen (auch für die Entwicklung) verloren geht.
Allerdings stellen die Regularien wie die EU-Medizinprodukteverordnung MDR sehr hohe Markteintrittsbarrieren dar. Dennoch sollten sich die Firmen nicht darauf verlassen, dass das Wissen über Normen, Gesetze und Zulassungsverfahren einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil sichert. Denn es ist ein wichtiges Anliegen des Instituts, dieses Wissen und Werkzeuge zu niedrigen Kosten jedem weltweit zur Verfügung zu stellen. Beispiele dafür sind:
- Dieser Blog, der Wissen kostenlos zur Verfügung stellt (zunehmend auch auf Englisch)
- Der Auditgarant, der Schritt für Schritt erklärt, wie man technische Dokumentationen und vollständige QM-Systemen erstellt — einschließlich komplette Beispielunterlagen zum Download.
- Unsere Micro-Consulting, bei dem wir Fragen kostenlos beantworten.
- Wir entwickeln Werkzeuge (zu denen auch die von Medsoto zählen), die die Dokumentenerstellung automatisieren.
Der Beweis, dass auch kleinste Unternehmen mit dieser Unterstützung (die auch andere Unternehmen anbieten) in kürzester Zeit eine ISO 13485-Zertifizierung bestehen und eine 510(k)-Zulassung erfolgreich durchlaufen können, ist längst erbracht.
Grund 2: Fluch der Größe — Höhere Innovationsgeschwindigkeit der Wettbewerber
Wir unterstützen viele internationale Medizintechnik-Konzerne. Deren Entwicklungsabteilungen haben teilweise seit über einem Jahr kein neues Produkt mehr entwickelt. Zu sehr hat man sich in internen Umstrukturierungen, lähmenden Prozessen und Firmenpolitik verheddert. Das bringt auf Dauer jede Firma um.
Bei jungen kleinen Unternehmen ist die hohe Innovationsgeschwindigkeit mit kurzen Innovationszyklen Bestandteil der „Firmen-DNA“. Da haben unsere Konzerne kaum noch eine Chance, wenn sie nicht radikal umsteuern.
Unternehmen und Umsätze in der Medizintechnik
a) Anzahl Personen
Laut BVmed arbeiten im Jahr 2018 195.00.000 Menschen in der Medizintechnik. Seit der Finanzkrise ist diese Zahl von damals 177.000 kontinuierlich gestiegen.
Laut älteren Quellen arbeiten diese Personen in über 12.500 Medizintechnik Unternehmen. Dabei zählen die 92% Unternehmen zu dem KMUs mit maximal 250 Mitarbeitern. Weitere Zahlen liefert der Fachverband Spectaris.
Zahlen Stand 2016 (Quelle):
Größe: Anzahl Mitarbeitende | Anzahl Betriebe dieser Größe |
> 1000 | 21 |
250-999 | 63 |
50-249 | 354 |
< 50 | 791 |
b) Umsätze (deutsche Medizintechnik-Industrie)
2014 setzte die Medizintechnik rund 25 Milliarden Euro um, das entspricht einem Umsatzwachstum von 2 Prozent. 70% der Umsätze erzielen die deutschen Unternehmen im Ausland.
2016 legte der Umsatz um 5,8% auf 29,2 Mrd. EUR zu, wobei 64% (18,60 Mrd. EUR) auf den Export und 10,60 Mrd. auf das Inland entfielen. Die Zahlen berücksichtigen nur produzierende Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Jahr | Inland | Ausland | Gesamt |
---|---|---|---|
2009 | 7,50 | 12,49 | 19,99 |
2010 | 7,82 | 13,90 | 21,72 |
2011 | 7,81 | 15,35 | 23,17 |
2012 | 7,75 | 16,35 | 24,10 |
2013 | 7,86 | 16,76 | 24,62 |
2014 | 8,18 | 17,26 | 25,44 |
2015 | 10,00 | 17,60 | 27,60 |
2016 | 10,60 | 18,60 | 29,20 |
2017 | 10,85 | 19,05 | 29,90 |
Umsätze in Mrd. EUR. Quelle: BVMed (Newsletter 21/18) basierend auf Zahlen von Spectaris
In seiner Ausgabe 41/17 prognostiziert der BVMed ein Umsatzwachstum für das Jahr 2017 um 5,9% auf 30,6 Mrd. EUR (19,7 Mrd. EUR Export, 10,9 Mrd. EUR Inland).
c) Märkte
Deutschland erzielt nach Zahlen des BVMeds 13,5% des Medizintechnikmarkts und rangiert damit nach den USA (22,1%) vor den Niederlanden (8,9%), Belgien (5,5%) und China (5,2%).
Region | Export [%] (Stand 2015) | Import [%] (Stand 2014) |
---|---|---|
EU | 41,0 | 33.4 |
Nordamerika | 18,6 | 28,5 |
Asien | 18,1 | 18,7 |
Restliches Europa | 9,6 | 14,1 |
Naher Osten | 3,5 | 0,8 |
Süd- und Mittelamerika | 4,8 | 3,6 |
Afrika | 2,0 | 0,1 |
Restliche Welt | 2,4 | 0,8 |
In Europa ist Deutschland gleichzeitig der mit Abstand größte Markt für Medizintechnik und Produzent für Medizintechnik. Dass dieser Markt trotz aller Stabilität kein einfacher ist zeigen die Probleme von Philips und der Verkauf der SIEMENS Healthcare-IT Sparte.
d) Export nach Land
Land | Welthandelsanteil (im Jahr 2014) |
---|---|
USA | 19% |
Deutschland | 14% |
Niederlande | 11% |
Schweiz | 9% |
China | 6% |
Irland | 6% |
Frankreich | 6% |
Belgien | 6% |
UK | 4% |
Singapur | 3% |
Mexiko | 2% |
Australien | 2% |
Italien | 2% |
Dänemark | 1% |
andere Länder in Summe | 9% |
Quelle BVMED Newsletter 18/16, BMWi 2016
Deutschland exportiert dabei in die folgenden Länder:
Land | Anteil [%] |
USA | 16,8 |
China | 8,7 |
Niederlande | 6,3 |
Frankreich | 5,4 |
Italien | 4,9 |
Großbritannien | 4,8 |
Schweiz | 4,6 |
Japan | 3,5 |
Spanien | 3,1 |
Australien | 2,8 |
Belgien | 2,6 |
Österreich | 2,3 |
Schweden | 2,2 |
Polen | 2,1 |
Russland | 1,9 |
Südkorea | 1,6 |
Singapur | 1,6 |
Türkei | 1,4 |
Brasilien | 1,3 |
Indien | 1,2 |
Rest | 2,1 |
Die Daten stammen vom BVMed vom 06.04.2017 basierend auf den Daten des BMWI 2017 für den Zeitraum 2011-2015.
Nicht ganz so fein aufgeschlüsselt sind neuere Zahlen des BVMed vom 22.01.18 zu den Exporten in 2018:
Region | Prozent | Veränderung zum Vorjahr in Prozent |
Nordamerika | 19 | +5,2 |
Süd- und Mittelamerika | 3,4 | -1,6 |
EU | 41,6 | +4,8 |
Restliches Europa | 9,3 | +0,1 |
Naher Osten | 4,0 | -14,2 |
Afrika | 2,0 | +2,3 |
Asien | 18,6 | +6,0 |
Restliche Welt | 2,1 | ,7,2 |
Umgekehrt importierte Deutschland 2016 aus folgenden Ländern:
Land | Anteil [%] |
EU | 31,9 (+5,1) |
Nordamerika | 28,8 (+2,8) |
Asien | 19,0 (+5,7) |
Restliches Europa | 14,1 (+4,2%) |
Süd- und Mittelamerika | 4,7 (+23,2) |
Naher Osten | 0,7 (+16,8) |
Afrika | 0,1 (+17,8) |
Restliche Welt | 0,7 (-3,3) |
Die Zahlen stammen aus dem BVMED Newsletter 4/18 und basieren auf Daten des Statischen Bundesamts und Spectaris e.V.
e) Umsätze in Deutschland nach Bundesland
Bundesland | Betriebe | Beschäftigte | Umsatz [Mio. EUR] |
---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 235 | 30.003 | 5.ooo |
Bayern | 156 | 27.055 | 7.600 |
Berlin | 64 | 4.233 | 594 |
Brandenburg | 47 | 2.482 | 149 |
Hamburg | 26 | 2.283 | 363 |
Hessen | 83 | 13.675 | 3.400 |
Mecklenburg-Vorpommern | 8 | 858 | 53 |
Niedersachsen | 87 | 6.711 | 968 |
Nordrhein-Westfalen | 193 | 10.102 | 1.000 |
Rheinland-Pfalz | 53 | 2.335 | 191 |
Saarland | 11 | 2.227 | 905 |
Sachsen | 75 | 3.535 | 323 |
Sachsen-Anhalt | 30 | 904 | 51 |
Schleswig-Holstein | 55 | 7.661 | 1.900 |
Thüringen | 52 | 3.701 | 596 |
f) Umsätze nach Firma
Firma | Umsatz(2014) [Mrd. USD] |
---|---|
Medtronic | 20,3 |
Johnson & Johnson | 27,5 |
Siemens | 18,2 |
Becton Dickinson | 7,3 |
Styker | 9,7 |
Abbott Laboratories | 10,0 |
General Electric | 9,8 |
Philips | 8,9 |
ZimmerBiomet | 4,7 |
Baxter International | 7,0 |
B.Braun Melsungen | 7,2 |
St. Jude Medical | 5,6 |
Quelle: BVMed nach Zahlen des Statistischen Bundesamts.
g) Bruttowertschöpfung durch Medizintechnik in Deutschland
Jahr | Wertschöpfung in Mrd. EUR |
%-Anteil an der Gesundheitswirtschaft |
2006 | 10,6 | 4,5 |
2007 | 11,1 | 4,6 |
2008 | 10,9 | 4,4 |
2009 | 9,7 | 3,8 |
2010 | 11,2 | 4,2 |
2011 | 12,7 | 4,6 |
2012 | 12,5 | 4,4 |
2013 | 12,3 | 4,2 |
2014 | 12,8 | 4,1 |
2015 | 13,4 | 4,1 |
Quelle: BVMed nach Zahlen des WMWi
h) Marktanteil
Land | Prozent (2014) Weltmarkt 310 Mrd. USD |
Prozent (2015) Weltmarkt 320 MRd. USD |
USA | 39,6 | 38,8 |
China | 11,1 | 12,2 |
Deutschland | 10,2 | 9,3 |
Japan | 6,1 | 5,2 |
Schweiz | 5,3 | |
Irland | 3,9 | 4,1 |
Italien | 3,8 | 3,2 |
Frankreich | 3,6 | 3,8 |
Großbritannien | 2,7 | |
restl. Europa | 5,7 | |
Südkorea | 1,4 | |
Mexiko | 2,6 | |
Andere | 4 |
Quelle: BVMed basierend auf Zahlen des BMWI (2017) und GTAI, U.S. Commercial Service, Eurostat/Spectaris
Arbeitsmarkt Medizintechnik
a) Größe und Trends
Die gute Nachricht vorweg: Die Medizintechnik, die längst die medizinische IT mit umfasst, ist einer der lukrativsten und stabilsten Wachstumsmärkte. So sieht es auch der Philips-Chef. Er prognostiziert einen Megatrend, weshalb sich Philips aus schrumpfenden Märkten zurückzieht und noch stärker auf den Sektor Healthcare setzt. Bei 6,4% Wachstum im letzten Jahr kann man das gut verstehen.
Dieser Markt wächst nicht nur, er wird gleichzeitig auch komplexer. Das Verschmelzen von IT und Medizintechnik, die Notwendigkeit, Patienten sektoren- und ortsübergreifend zu versorgen, komplexe klinische Workflows, die engen Budgets der Krankenhäuser; all das verlangt nach wirklichen Experten. Die nächsten sind auf dem Weg!
b) Wie sich Mitarbeiter auf Trends in der Medizintechnik vorbereiten sollten
Ein Wachstumsmarkt kommt noch keiner Beschäftigungsgarantie gleich. Die Mitarbeiter in dieser Industrie sollten
- in der Lage und bereit sein, kontinuierlich zu lernen, um mit den Trends in der Medizintechnik Schritt halten zu können,
- über eine breite Ausbildung verfügen, um Zusammenhänge zu verstehen und den Anforderungen kleiner Firmen zu genügen, die sich nicht für jeden Bereich einen Spezialisten leisten können und
- über Managementkompetenzen und regulatorisches Wissen verfügen.
c) Gehalt und Karriere
Dräger bezahlt Hochschulabsolventen Einstiegsgehälter zwischen 45 und 50,000 EUR laut einem Bericht der Computerwoche. Manche Unternehmen bieten den Medizintechnikern die Möglichkeit einer Fachkarriere, bei allen finden sich die klassischen Karrierepfade ins Management, bei denen sechsstellige Gehälter keine Ausnahme darstellen.
d) Berufe
Eine Studie untersucht, welche Berufe eine möglichst hohe Wahrscheinlichkeit haben, als Folge der Digitalisierung auszusterben. Von diesem Trend sind auch die Berufe in der Medizintechnik betroffen. Hierzu ein paar Beispiele:
Beruf | Wahrscheinlichkeit des Aussterbens |
---|---|
Sozialarbeiter im Gesundheitswesen | 0,3% |
Chirurgen | 0,4% |
Netzwerk und Computer Administrator | 3% |
MTRAs | 23% |
Medizintechniker, die Geräte reparieren | 27% |
MTRA | 27% |
Computer Support Specialists | 65% |
Medizinische Sekretariate | 81% |
Dental Technische Assistenten | 97% |
Noch mehr medizinische Berufe und deren Wahrscheinlichkeiten des Aussterbens habe ich Ihnen in einer Tabelle zusammengefasst, deren Werte ich der o.g. Studie entnommen habe. Diese Trends in der Medizintechnik mögen machen erschrecken.
e) Gesuchte Qualifikationen in der Medizintechnik-Industrie
Die Medizintechnik-Unternehmen suchen laut BVMED-Ausgabe 49/15 v.a. Ingenieure, Medizintechniker, Naturwissenschaftler und Informatiker:
Interessant ist die Bedeutung, die die Informatik für die Medizintechnik-Unternehmen inzwischen spielt.
Aktuelles zur Medizintechnik
Kaum zu glauben: Nur 18 Behandlungsfehler pro Jahr durch Medizinprodukte
Der BVmed, der Branchenverband der Medizintechnik, hat veröffentlicht, dass nur 0,5% der Behandlungsfehler auf Medizinprodukte zurückzuführen sei. Konkret gingen von 3.796 festgestellten Fehlern nur 18 auf Medizinprodukte zurück. Eine gute Nachricht? Gar ein positiver Trend in der Medizintechnik? Wohl kaum: Die Zahlen stellen bestenfalls die Spitze des Eisbergs dar und können so nicht stimmen:
- 3796 Fehler bei ca. 2000 Krankenhäusern würde nicht einmal zwei Behandlungsfehler pro Krankenhaus und Jahr bedeuten. Mit Verlaub…
- Bei über 365.247 Ärzten nur 3796 Fehler, also ca. 1 Fehler pro hundert Jahren und Arzt? Das ist absurd.
- 18 Fehler wegen Medizinprodukten? Ich habe einen guten Einblick in die Medizinprodukte, deren Entwicklung und „Innenleben“. Ich kenne definitiv mehr als 18 Fehler, die zu Problemen geführt haben.
Die Zahlen sagen nur eines: Erfolgreich gegen einen Behandlungsfehler zu klagen — unabhängig von der Rolle der Medizintechnik –, ist ein schwieriges Unterfangen.
Studium für Medizintechniker
Die Master-Studiengänge am Institut bereiten Sie genau auf diese Trends in der Medizintechnik vor und damit auf eine noch erfüllendere Karriere. Hier noch ein paar weitere Überlegungen zu einem Studium Medizintechnik.
Ich habe letzte Woche einen sehr interessanten Artikel dazu gelesen: https://www.3yourmind.com/blog/how-athenadiax-uses-the-3yourmind-platform-for-fast-inexpensive-wearables-prototyping
Das Thema 3D-Druck kommt anscheinend immer mehr an.
In der Medizintechnik werden Präzisionsdrehteile immer wichtiger und anspruchsvoller. Ich denke, die Unternehmen aus der Herstellung von entsprechenden Teilen werden in immer stärkerem Wettbewerb zueinander stehen. Entscheidend für den Vorsprung werden Hochpräzisionsmaschinen und ausreichend Fachpersonal sein.
Ein weiterer Trend ist die Miniaturisierung von Medizintechnik, zumindest betrifft dies den Bereich der Ultraschallgeräte. Sogenannte Handheld-Ultraschallgeräte sind so klein wie ein Smartphone, können ohne Kabel betrieben werden und sind bei bestimmten klinischen Fragestellungen leistungstechnisch ebenbürtig mit konventionellen Standgeräten, so diverse Studien, die auf https://www.handheld-experten.de/ nachgelesen werden können. Umgangssprachlich werden diese bereits als „Stethoskop der Zukunft“ gehandelt. In Amerika schon weit verbreitet, sind Diese nun auch zunehmend auf dem deutschen Markt vertreten. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernalgorithmen dürfte die Leistung der Handgeräte weiter zunehmen. KI, Big Data etc. sind generell zukunftsträchtige Themen, die Medizingeräte und -software innovieren können.
Lieber Herr Buske,
Das ist wirklich sehr spannend. In der Diagnose werden wir noch einiges erwarten dürfen. Das Thema wird sich immer mehr in die häusliche Umgebung verlagern.
Vielen Dank, dass Sie ihr Wissen hier mit uns teilen.
Liebe Grüsse, Mario Klessascheck