Rückblick auf vergan­gene WMDS

Monitor mit der Agenda des World Medical Device Summit

Regulierungs- und Gesundheits­systeme neu gedacht: Erkennt­nisse und Erfolge der vergangenen World Medical Device Summits

Der erste World Medical Device Summit 2022 als Startschuss für Veränderungen

Eröffnung

In ihrer Eröffnungsrede wünschte die baden-württembergische Wirtschafts­ministerin Hoffmeister-Kraut den Teilnehmenden des World Medical Device Summit viel Erfolg. Sie betonte, wie wichtig die Gesundheits­branche für die Region ist und wie unverzichtbar eine gute Regulierung ist. 

Das zu lösende Problem

Regulierungswissenschaftler:innen des Johner Instituts und der Harvard University zeigten neuste Forschungsdaten, die das Ausmaß der Auswir­kungen der MDR auf die Zulassung von Medizin­produkten aufzeigten und dass Europa in dieser Hinsicht weit hinter den USA zurückliegt.

In diesem Zusammenhang waren mehrere Ministerien bestürzt, als sie in weiteren Gesprächen hörten, wie viele Unternehmen aufgrund der MDR aufgeben wollen. 

Fehlende klare Ziele, Messgrößen und wissenschaftliche Erkenntnisse

Eine Regulierung kann nur auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und eines Konsenses über die zu erreichenden Ziele wirksam gestaltet werden. Beides fehlt derzeit. Es gibt auch keine Messgrößen, um festzu­stellen, ob die Ziele erreicht werden, und kein Feedback, auf das die Regulierung reagieren muss.

Bakul Patel, der ehemalige Direktor des FDA Center for Digital Health, berichtete, dass die FDA systematisch in Forschung investiert und zwischen 200 und 300 Regulierungs­wissenschaft­ler:innen beschäftigt, um zu einer guten Regulierung zu gelangen. Im Vergleich dazu arbeiten bei der EU-Kommission zwischen 20 und 30 Personen an MDR und IVDR, darunter kein:e einzige:r Regulierungs­wissenschaftler:in. 

Beitrag dieses WMDS

Die Teilnehmenden hielten es für entscheidend, dass zum ersten Mal alle Parteien zusammen­saßen und miteinander sprachen. Sie schätzen den WMDS als Prozess und neutrale Plattform, um zu einer besseren Gesund­heits­versorgung und einem wettbe­werbs­fähigen Standard beizutragen.

Zu diesem Zweck wurden kurzfristige Maßnah­men abgeleitet und eine Liste mit Fragen für die Regulie­rungs­wissenschaftler:innen des Johner Instituts und der Harvard University erstellt. Die EU-Kommission wies darauf hin, dass die Freiheits­grade der MDR besser genutzt werden könnten.

Insgesamt war der erste World Medical Device Summit für alle Teilneh­menden ein bewe­gen­des Erlebnis und gab Anlass zu großer Hoffnung. 

Zuhörende bei einem Vortrag

Feedback zum ersten World Medical Device Summit

Dr. Helmut Scherer von Erbe Medizintechnik schrieb: 

„Ich fand das Treffen mit allen Akteuren (Behörden, EU, Hersteller, Wissenschaftler:­innen und Ärzt:innen) sehr gut und wichtig, um ein gemeinsames Verständnis der Situation zu schaffen – insbesondere die Vorbereitung und wissen­schaftliche Unter­stützung stellen die Situation neutral und fakten­basiert dar. Dies reduziert die emotionale Diskussion und ergänzt die bisherigen Aktivitäten, die meist auf Beispielen basieren, ideal.“ 

In diesem Zusammenhang hofft Prof. Minssen von der Universität Kopenhagen, dass der WMDS auch weiterhin die Plattform sein wird, auf der alle Interessen­gruppen zusammen­kommen, um eine bessere Regulierung zu schaffen. 

Digitalisierung von Regulierungsprozessen beim World Medical Device Summit 2023

Ziele

Die Ziele des WMDS 2023 waren:

  • Ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Situation zu erreichen
  • Die Ergebnisse des WMDS 2022 auszuwer­ten und den Stand der Digitalisierung von Regulierungsprozessen zu bewerten
  • Die Bedürfnisse des Ökosystems für Medizinprodukte zu ermitteln, auf die sich die Regulierung beziehen muss
  • Ideen zu generieren, wie die Regulierung diesen Bedürfnissen ​​​​​​​gerecht werden kann und von anderen Bereichen zu lernen
  • Ideen und Projekte zu priorisieren​

Agenda

  • Digitalisierung von Regulierungs­prozessen: Der Status quo
  • Regulatory Intelligence: Die zu beantwortenden Fragen
  • Der Gesetzgeber der Zukunft: Erforderliche Fähigkeiten
  • Medizin­produkte­vorschriften: Umwandlung in Algorithmen
  • Von anderen Regulierungs­systemen lernen: Bewährte Verfahren ​​​​​​​in der Pharmaindustrie 

Teilnehmende

  • EU-Kommission
  • Bundesgesundheitsministerium
  • ZLG (Zentralstelle der Länder für Gesundheit)
  • Wirtschaftsministserium Baden-Württemberg
  • Bayerisches Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz
  • FDA
  • Harvard University
  • Brucerius Law School
  • ROCHE
  • SIEMENS Healthineers
  • TÜV SÜD
  • Berlin Cert
  • Helios Klinikum Pforzheim 
Christian Johner spricht mit Teilnehmenden bei einer Veranstaltung

Wegweisende Projekte beim World Medical Device Summit 2024

Ziele

Die Ziele des WMDS 2024 waren:

  • Vernetzung aller Akteure im Ökosystem der Medizin­produkte, um ein gemein­sames Verständnis zu erlangen und die Reibungs­punkte im aktuellen Regu­lierungs­system zu beseitigen
  • Das Bild eines perfekten (globalen) Regu­lierungs­systems zu verfeinern und zu aktualisieren
  • Die Projektergebnisse zu bewerten und diese Projekte zu begleiten und zu unterstützen
  • Von anderen Branchen zu lernen, wie die Regulierungs­systeme verbessert werden können
  • Gemeinsame und sich überschnei­dende Projekte und Bereiche der Zusammen­arbeit zwischen Regulierungs­behörden und anderen Interessen­gruppen zu ermitteln
  • Die Anforderungen, Voraussetzungen und Rahmen­bedin­gungen der Regulierungs­behörden (Entscheidungs­träger, Behörden, Benannte Stellen) zu ermitteln, um eine Realtime Compliance und -Durchsetzung zu erreichen 
Experte erklärt anderen etwas

Agenda

  • Der World Medical Device Summit: Über die Plattform, Ziele, Teilnehmende, Rückblick und Status quo
  • Das Regulierungssystem der Zukunft: Abstimmung von Zielen und Visionen
  • Projekte und Initiativen weltweit: Aktuelle Bemü­hungen und Erkenntnisse, Vereinheitli­chung und Harmoni­sierung von Ansätzen
  • Regulation as Code: Die Kernprinzipien, die Auswir­kungen auf die Regulierungs­systeme, erste Ergebnisse und Anforde­rungen an die Regulierungs­behörde der Zukunft
  • Realtime Compliance: Die Kernprinzipien, Änderungen für Regulierungs­behörden und Hersteller, erste Ergebnisse
  • Harmonisierung von Regulierungssystemen: Updates von Regulierungs­behörden, Gemeinsam­keiten und Unterschiede, Auswir­kungen auf die Prozess­automatisierung 

Kontext

Der WMDS 2022 und WMDS 2023 haben die Mängel der Regulie­rungs­­systeme aufgezeigt und die Prioritäten der Projekte zur Behebung dieser Probleme festgelegt. 

Die Projekte mit der höchsten Priorität wurden bereits initiiert und erste Ergebnisse werden verfügbar sein. Dazu gehören „Regulatory Intelligence“, „Regulation as Code“ und „Echtzeit-Konformitäts­validierung“. 

Teilnehmende

Regierungen, politische Entscheidungs­träger, Behörden

  • EU-Kommission*
  • FDA*
  • Bundesministerium für Gesundheit*
  • Ministerien auf Bundes- und Länderebene*
  • ZLG (zuständige Behörde)*
  • Australian Health Products Regulation Group
  • UK MHRA
  • SwissMedic
  • Ireland HPRA
  • France ANSM
  • Dänemark DKMA
  • IMDRF 

Benannte Stellen

  • TÜV SÜD*
  • Berlin Cert*

Hersteller und Herstellerverbände

  • Medical Mountains*
  • Spectaris*
  • ROCHE Diagnostics*
  • SIEMENS Healthineers*
  • Philips Healthcare

Wissenschaft und Forschung

  • Harvard MIT Center of Regulatory Science*
  • Universität Kopenhagen*
  • TU Dresden*

Gesundheitsdienstleister

  • Universität Heidelberg*
  • Helios Kliniken*

* Teilnehmende vergangener WMDS 

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