Die Validierung wird von vielen Gesetzen und Normen gefordert. Allerdings verstehen diese Regularien den Begriff in den verschiedenen Kontexten unterschiedlich.
Inhalt
Dieser Artikel verschafft eine schnelle Übersicht und verlinkt auf Praxistipps in weiterführenden Artikeln:
Die ISO 9000 definiert den Begriff Validierung wie folgt:
Definition (1)
die Bestätigung durch objektiven Nachweis erbracht, dass die Anforderungen für eine bestimmte Anwendung oder eine bestimmte Zweckbestimmung erfüllt sind
Quelle: ISO 9000
Da der Begriff Anforderung unterschiedlich interpretiert wird, hilft diese Definition:
Definition (2)
Prüfung mit objektiven Mitteln, ob spezifizierte Nutzer im spezifizierten Nutzungskontext die spezifizierten Nutzungsziele erreichen
Die Definitionen legen nicht fest, welche Objekte validiert werden. Im Kontext von Medizinprodukten sind das beispielsweise:
Medizinprodukte
Komponenten dieser Produkte
Prozesse zum Entwickeln, Produzieren und Überwachen dieser Produkte
Werkzeuge und computerisierte Systeme
2. Validierung von Medizinprodukten
a) Eine Aktivität im Entwicklungsprozess
Bei Medizinprodukten erfolgt die Validierung am Ende der Entwicklung (s. Abb. 1). Das gilt nicht nur beim V-Modell, sondern bei jeden Entwicklungsprozess.
Abb. 1: Die Validierung findet am Ende des Entwicklungsprozesses statt.
Sie muss sicherstellen, dass die Stakeholder-Anforderungen erfüllt sind und die Anwender damit die Zweckbestimmung tatsächlich erreichen (s. gestrichelter roter Pfeil in Abb. 1).
Mache Hersteller zählen auch Tests in Prüflaboren wie Prüfungen der Biokompatibilität (z. B. Zytotoxitätstests) und Prüfungen der elektrischen Sicherheit zur Validation. Aber das sind eher Verifizierungsaktivitäten.
Vorsicht!
Der Begriff „Validation“ wird auch im Kontext von Komponenten genutzt, beispielsweise bei Machine Learning Libraries. Allerdings sind das im regulatorischen Sinne eher Verifizierungsaktivitäten.
c) Regulatorische Anforderungen
Alle wichtigen Normen und Gesetze fordern die Validierung der Medizinprodukte. Dazu zählen:
Beachten Sie, dass die FDA in ihrer Leitlinie General Principles of Software Validation eher ein Software-Qualitätsmanagement beschreibt als die Software-Validierung.
3. Software-Validierung und Computerised Systems Validation
Die ISO 13485 fordert gleich mehrfach, dass die Hersteller ihre Infrastruktur und Werkzeuge validieren. Beispielsweise verpflichtet das Kapitel 4.1.6 die Hersteller zur Computerized Systems Validation (CSV). Normen wie die ISO 80002-2 und der AMII TIR 36 geben dabei Hilfestellung.
Dieser Artikel beschreibt die genauen Anforderungen der Norm an die Werkzeug-Validierung.
Der Begriff Software-Validierung ist mehrfach belegt, wie dieser Artikel zeigt.
4. Validierung von Prozessen
Gesetze und Normen wie MDR, IVDR und ISO 13485 verpflichten die Hersteller auch zur Prozessvalidierung. Validiert werden müssen alle Prozesse, die eine Auswirkung auf die Konformität der Produkte haben. Das sind nicht nur Entwicklungs- und Produktionsprozesse, sondern auch Prozesse zum Umgang mit Kundenrückmeldungen und zur Post-Market Surveillance.
5. Unterstützung
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Der FDA Usability Guidance ist seit dem 3. Februar 2016 „amtlich“: Nach viereinhalb Jahren hat das FDA Guidance Dokument „Applying Human Factors and Usability Engineering to Medical Devices“ das Entwurfsstadium verlassen und beschreibt die Sicht der Behörde zum Usability Engineeering. Sie können das Guidance Document hier herunterladen.
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In diesem Artikel lesen Sie, welche Anforderungen die FDA an das Human Factors Engineering HFE stellt, an welche Produkte die FDA diese Anforderungen stellt und wie Sie diese Anforderungen umsetzen.
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