IEC 82304 – Was die Norm zu „Health Software“ fordert
Die IEC 82304 liegt inzwischen vor. Ein guter Anlass, sich diese Norm zu „Health-Software-Products“ näher anzusehen.
Die Validierung wird von vielen Gesetzen und Normen gefordert. Allerdings verstehen diese Regularien den Begriff in den verschiedenen Kontexten unterschiedlich.
Inhalt
Dieser Artikel verschafft eine schnelle Übersicht und verlinkt auf Praxistipps in weiterführenden Artikeln:
Die ISO 9000 definiert den Begriff Validierung wie folgt:
die Bestätigung durch objektiven Nachweis erbracht, dass die Anforderungen für eine bestimmte Anwendung oder eine bestimmte Zweckbestimmung erfüllt sind
Da der Begriff Anforderung unterschiedlich interpretiert wird, hilft diese Definition:
Prüfung mit objektiven Mitteln, ob spezifizierte Nutzer im spezifizierten Nutzungskontext die spezifizierten Nutzungsziele erreichen
Einen schnellen Einstieg in das Thema bietet das Video in diesem Artikel zur Verifizierung und Validierung von Medizinprodukten.
Die Definitionen legen nicht fest, welche Objekte validiert werden. Im Kontext von Medizinprodukten sind das beispielsweise:
Bei Medizinprodukten erfolgt die Validierung am Ende der Entwicklung (s. Abb. 1). Das gilt nicht nur beim V-Modell, sondern bei jeden Entwicklungsprozess.
Im Englischen spricht man von Design Validation.
Sie muss sicherstellen, dass die Stakeholder-Anforderungen erfüllt sind und die Anwender damit die Zweckbestimmung tatsächlich erreichen (s. gestrichelter roter Pfeil in Abb. 1).
Die wichtigsten Methoden bei der Validierung von Medizinprodukten sind die klinische Bewertung und die Usability Validation, z. B. in Form einer summativen Evaluation bzw. von Usability-Tests.
Bei der V&V von IVD entspricht die Leistungsbewertung der klinischen Bewertung.
Mache Hersteller zählen auch Tests in Prüflaboren wie Prüfungen der Biokompatibilität (z. B. Zytotoxitätstests) und Prüfungen der elektrischen Sicherheit zur Validation. Aber das sind eher Verifizierungsaktivitäten.
Der Begriff „Validation“ wird auch im Kontext von Komponenten genutzt, beispielsweise bei Machine Learning Libraries. Allerdings sind das im regulatorischen Sinne eher Verifizierungsaktivitäten.
Alle wichtigen Normen und Gesetze fordern die Validierung der Medizinprodukte. Dazu zählen:
Die ISO 13485 zählt die klinische Bewertung als Teil der Validierung.
Hilfreich sind diese Hinweise zur klinischen Bewertung von Software.
Beachten Sie, dass die FDA in ihrer Leitlinie General Principles of Software Validation eher ein Software-Qualitätsmanagement beschreibt als die Software-Validierung.
Die ISO 13485 fordert gleich mehrfach, dass die Hersteller ihre Infrastruktur und Werkzeuge validieren. Beispielsweise verpflichtet das Kapitel 4.1.6 die Hersteller zur Computerized Systems Validation (CSV). Normen wie die ISO 80002-2 und der AMII TIR 36 geben dabei Hilfestellung.
Dieser Artikel beschreibt die genauen Anforderungen der Norm an die Werkzeug-Validierung.
Gesetze und Normen wie MDR, IVDR und ISO 13485 verpflichten die Hersteller auch zur Prozessvalidierung. Validiert werden müssen alle Prozesse, die eine Auswirkung auf die Konformität der Produkte haben. Das sind nicht nur Entwicklungs- und Produktionsprozesse, sondern auch Prozesse zum Umgang mit Kundenrückmeldungen und zur Post-Market Surveillance.
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Eine Usability Validierung in den Usability Labs des Johner Instituts stellt die Konformität und Gebrauchstauglichkeit Ihrer Produkte sicher.
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Die IEC 82304 liegt inzwischen vor. Ein guter Anlass, sich diese Norm zu „Health-Software-Products“ näher anzusehen.
In diesem Artikel lesen Sie, welche Anforderungen die FDA an das Human Factors Engineering HFE stellt, an welche Produkte die FDA diese Anforderungen stellt und wie Sie diese Anforderungen umsetzen.
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WeiterlesenDie Nutzerbefragung nutzen viele Medizinproduktehersteller, um die Gebrauchstauglichkeit ihrer Produkte zu bewerten. Doch als einziges Methode angewendet sind Nutzerbefragungen nicht geeignet, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.
WeiterlesenViele Firmen verwechseln „User Experience“ (Benutzungserlebnis) mit „Usability“ (Gebrauchstauglichkeit), was zu Irritationen nicht nur bei Audits führt. Dieser Beitrag grenzt die beiden Begriffe voneinander ab und verrät, wie sie beides prüfen können.
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