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Risikomanagementakte
Die Risikomanagementakte ist ein Teil der Technischen Dokumentation, der dem Nachweis dient, dass ein Medizinprodukt die gesetzlichen Anforderungen an das Risikomanagement erfüllt.
Inhalt
Diese Seite fasst die wichtigsten Informationen zur Risikomanagementakte zusammen und verlinkt auf weiterführende Fachartikel.
Regulatorische Anforderungen
Inhalt der Risikomanagementakte
Unterstützung beim Erstellen und Prüfen der Akte
1. Regulatorische Anforderungen
Die ISO 14971 verlangt eine Risikomanagementakte
Die ISO 14971, die Norm zum Risikomanagement bei Medizinprodukten, fordert in Kapitel 4.5, dass
„der Hersteller eine Risikomanagementakte anlegen und aufrechterhalten muss“.
Da die Norm unter der MDR und IVDR harmonisiert ist, repräsentiert sie den Stand der Technik und ist somit verbindlich.
Sie definiert den Begriff …
Die Norm definiert diesen Begriff wie folgt:
Definition: Risikomanagementakte
Satz von Aufzeichnungen und sonstigen Dokumenten, die beim Risikomanagement entstehen
Quelle: ISO 14971, 3.25
Welche Aufzeichnungen und Dokumente das sind, ergibt sich aus der Norm. Der zweite Abschnitt dieses Artikels fasst diese Inhalte zusammen.
… besteht aber nicht auf einer physischen Akte
Die Norm spricht nur von einem „Satz an Dokumenten und Aufzeichnungen“. Wie der Hersteller die Inhalte auf diese Aufzeichnungen und Dokumente verteilt und wie er Verzeichnisse erstellt, bleibt ihm überlassen.
Allerdings folgt aus den Forderungen der MDR, Anhang II (analog IVDR) nach einer „organisierten, leicht durchsuchbaren und eindeutigen Form“ der technischen Dokumentation:
Die Akte muss elektronisch vorliegen (sonst lässt sie sich nicht leicht durchsuchen).
Die Akte benötigt zumindest einen zentralen Einstiegspunkt, von dem aus sich leicht zu allen Inhalten navigieren lässt.
Hersteller können diese Inhalte sowohl in Dokumenten als auch in Werkzeugen verwalten. Die Benannten Stellen bestehen aber darauf, einen versionierten Snapshot bei sich ablegen zu können. Eine Alternative ist die digitale Zulassungsplattform, wie das Johner Institut sie entwickelt.
2. Inhalt und Form der Risikomanagementakte
Um den Anforderungen der ISO 14971 zu genügen, muss die Risikomanagementakte folgende Inhalte umfassen:
Die Hersteller unterscheiden meist zwischen einer unternehmensweiten Risikopolitik und produktspezifischen Kriterien für die Risikoakzeptanz
Die Risikopolitik ist entweder ein eigenständiges Dokument oder der Hersteller fasst sie mit den Risikoakzeptanzkriterien zusammen. Letztere drücken die Hersteller fast immer in Form einer Risikoakzeptanzmatrix aus.
Regelmäßig ist diese ein Bestandteil des Risikomanagementplans.
Beschreibung der einzelnen Gefährdungen mit Ursachen und Risiken, d. h. Kombinationen und Schweregrade möglicher Schäden
Die Risikoanalyse umfasst fast immer eine Tabelle („Risikotabelle“) mit den Spalten ID, Ursache, Gefährdung bzw. Gefährdungssituation oder/und Schaden, Wahrscheinlichkeit, Schweregrad, Risiko.
Kommentare oder weitere Erläuterungen notieren die Hersteller in der Tabelle oder in einem eigenständigen Dokument.
Beschreibung der Maßnahmen und Nachweise, dass diese Maßnahmen implementiert wurden und wirksam sind
Diese Maßnahmen lassen sich in der „Risikotabelle“ dokumentieren. Dazu fügen Hersteller weitere Spalten ein für die Maßnahmen und für Verweise auf die Verifizierungen, z. B. Tests.
Auch hier notieren die Hersteller Kommentare oder weitere Erläuterungen in der Tabelle oder einem eigenständigen Dokument.
Zusammenfassende Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses und Ergebnisse der Überprüfung, ob der Plan eingehalten wurde
Dieser Bericht liegt fast immer als eigenständiges Dokument vor.
3. Unterstützung
Haben Sie noch Fragen zur Risikomanagementakte oder zum Risikomanagement im Allgemeinen? Antworten erhalten Sie in unserem kostenlosen Micro-Consulting.
Der Auditgarant zeigt Ihnen anhand von Videotrainings, wie Sie Schritt für Schritt eine schlanke und ISO-14971-konforme Risikomanagementakte erstellen. Zusätzlich nimmt er Ihnen mit einem vollständigen Satz an Templates für eine Risikomanagementakte viel Arbeit ab.
Nutzen Sie auch das Wissen der Expertinnen und Experten des Johner Instituts. Das Risikomanagement-Team hilft Ihnen, Ihre Akten zu schreiben oder zu prüfen und bereitet Sie auf Audits und Reviews vor.
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